Bamberg-Jugendopen: Christian Zimmer deklassiert die Konkurrenz
Nachdem das kreisinterne Fischer/Altmann-Turnier in Büchenbach aus für uns nicht ganz durchschaubaren Gründen kurzfristig abgesagt wurde, stand unsere Jugendmannschaft am Tag der Deutschen Einheit ohne sinnvolle (Schach-)Beschäftigung da. So entschieden wir uns spontan für die Reise nach Bamberg zum dortigen ersten Rapid-Turnier der neuen Saison. Selbst der lange Anfahrtsweg und die am Spieltag erhöhte Startgebühr konnte uns nicht abhalten. Über 150 Kinder und Jugendliche nahmen teil.
Joram Held, Lieven Sudek und Maxi Zimmer traten im 36er-Feld der U12 an. Praktisch im Gleichschritt erzielten alle 4/7 und landeten am Ende auf den Plätzen 12, 14 und 18. Vor allem für Lieven, der sein erstes Turnier unter Heidecker Flagge spielte, war es ein toller Einstand. Christian durfte in der U10 ran. Das 32er-Feld stand in punkto Spielstärke der U12 kaum nach. Immerhin waren Deutschlands aktuelle Nr.1 (U9) Abhiraaj Arora, der hochgehandelte Narek Gewondow (6. bei der diesjährigen Bayerischen) sowie Noah Kamleiter (Top-Talent beim Zweitligisten Bindlach) angereist. Christian, diesmal von alldem unbeeindruckt, erwischte einen überragenden Tag. Von der ersten Runde an spielte er sich in einen regelrechten Rausch und deklassierte das Feld mit 7 Siegen aus 7 Partien. Am Ende hatte er satte eineinhalb Punkte Vorsprung auf den Zweiten.
Umringt von einer Traube von Zuschauern gelang es Christian, dem hochfavorisierten Inder Abhiraaj Arora die erste Niederlage im Jugendbereich seit 9 Monaten zuzufügen. Zwar profitierte Christian von einem Turmeinsteller, doch stand er zu dem Zeitpunkt bereits (mit Mehrbauern) klar besser. Bemerkenswert auch sein Sieg gegen Narek Gewondow. Ganz atypisch für das Alter wurde die Partie nicht über die Taktik entschieden, sondern positionell. Christian hatte im 2-Turm-Endspiel mit je 6 Bauern minimalen positionellen Vorteil, den er langsam aber stetig ausbaute, bis er seinen Gegner am Ende zerdrückte. Die anderen fünf Spiele endeten mit unterschiedlichen Arten verschiedenster Feuerwerke (ersticktes Matt u.ä.). Fazit: ein zwar anstrengender, aber sehr lohnenswerter Ausflug nach Oberfranken.
(Dr. Frank Zimmer)