Jugend-Mannschaft (2. + 3. Spieltag, U20 Bezirksliga 2)
Nach dem überraschenden Auftakterfolg gegen die SG Büchenbach-Roth fuhren wir zum ersten Doppel-Spieltag in der B2 wiederum nach Büchenbach. Dort erwarteten uns Mitaufsteiger SK Schwanstetten und die erfahrene Mannschaft vom SK Dinkelsbühl. Es sollte wieder ein denkwürdiger Spieltag werden, bei dem unsere Youngsters alle Register zogen.
Die erste Runde schien keine unlösbare zu sein, kam Schwanstetten noch ohne die Stohl-Brothers (letzte Saison noch beim Bayernliga-Aufsteiger SG Fürth). Dennoch war uns der Gegner an 3 von 4 Brettern nominell überlegen. Leider setzte es wie in der letzten Saison eine 1-3 Niederlage, die aber extrem unglücklich zustande kam. Lieven zog rasch den Ärger seiner Mitspieler auf sich. Im Blitz-Modus spielte er seine Partie in nur wenigen Minuten eigener Bedenkzeit herunter und stellte im Endspiel dann prompt einen Turm ein. 0-1. Die anderen Spieler waren kaum aus der Eröffnung heraus. Da Maxi im Mittelspiel einen kapitalen Bock schoss, standen wir nach zwei Stunden Spielzeit und 0-2 Rückstand mit dem Rücken zur Wand. Doch Christian konnte mit ganz starkem Spiel am Spitzenbrett auf 1-2 verkürzen. Joram musste also gewinnen, wusste aber mangels Endspielkenntnisse mit seinen schön herausgespielten 3 Mehrbauern im Schwerfigurenendspiel nichts anzufangen. Am Ende kam er trotz aller Versuche (remis reichte ja nicht) in Zeitnot und verlor nach 3 Stunden Spielzeit Turm und Partie.
In der Pause wurde Lieven erst mal gründlich zusammengefaltet, was später Wirkung zeigen sollte. Dann reisten die Dinkelsbühler an, durch Ersatzspieler verstärkt in absoluter Bestbesetzung. Und der Anblick auf den Brettern war dann auch ziemlich "schräg": 4 Pimpfe (alle U12) gegen 4 (fast-) Erwachsene. Letztere im Durchschnitt 225 DWZ schwerer und 6 Jahre älter. Es folgte ein unglaubliches Match über die sagenhafte Distanz von 4 Stunden. Des Messers Schneide wog bis zum letzten Zug knapp hin und her. Am Ende stand ein hochverdientes 2-2 auf der Anzeigetafel.
Lieven - ob der Standpauke zumindest für ein Spiel geläutert - spielte deutlich langsamer und damit gleich um 2 Klassen besser. Nach 2 Stunden hatte er seinen Gegner (fast 200 über ihm) nach allen Regeln der Kunst in dessen Bestandteile zerlegt. Christian war gegen Maximilian Ries (1540) krasser Außenseiter. Trotz sehr trickreicher Spielweise musste er aber nach 3 Stunden die Segel streichen. Damit 1-1. Maxi durfte gegen Christian Ries (1394) ran. Ebenfalls ein schwieriges Unterfangen. Eine Ungenauigkeit am Beginn des Mittelspiels brachte ihn unter starken Druck, der über Stunden anhielt. Nach knapp 3 1/2 Stunden war es dann aber sein Gegner, der danebengriff. So konnte Maxi das Spiel drehen und in ein gewonnenes Endspiel abwickeln. 2-1, die etwas überraschende Führung. Auch am übrig gebliebenen Brett 4 hatte man die erste Zeitkontrolle schon längst hinter sich. In einer taktisch ganz wilden Stellung hatte Joram mehrfach Figurengewinn verpasst. Als sich die Zeiger 19:00 Uhr und damit 4 Stunden Spielzeit näherten, hatte Joram endlich in ein völlig tot-remises Turmendspiel (je 1T+2B selbe Seite) abgewickelt. Doch ohne Not (oder mit den Kräften am Ende) tauschte er den Turm, was dann leider doch verloren war.
Fazit: das 1-3 und das 2-2 mag auf den ersten Blick zwar nicht ganz optimal aussehen, doch wenn es Lieven dauerhaft schaffen sollte langsamer zu spielen, Joram an seiner eklatanten Endspielschwäche arbeitet und Maxi noch etwas an Stabilität gewinnt, dann kann das Saisonziel 19/20 nur der Aufstieg in die B1 sein. Der Klassenerhalt dieses Jahr ist mit dem Rückzug von Allersberg ja schon eigetütet. Mit aktuell 3-3 Mannschaftspunkten und noch einem ausstehendem Spiel werden wir möglicherweise noch eine weitere Mannschaft hinter uns lassen.
(Dr. Frank Zimmer)